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#1

Wildes Sprayen vs. Street Art

in Berlin Berichte - Fotos - Alben 13.03.2023 12:39
von Manfred Sonder • As Aufstiegsplätze erreicht | 236 Beiträge | 7630 Punkte

Tabakwaren Haese betreibt einen Kiosk im Vorplatz zum U-Bhf. Lippschitz Allee Berlin Bukow
Das Gebäude des Kiosk ist Eigentum der Stadt Berlin. Firma Haese ist Pächter. Man kann dort unter anderem auch BVG Tickets kaufen. Das ist für all Jene, die keine online Möglichkeiten haben, und nicht zu den speziellen Verkaufstellen der BVG fahren wollen eine große Hilfe. Nicht nur wie immer üblich im Inneren des Kiosk besteht Renovierungspflicht, sondern wie ich jetzt erfuhr auch für die Außenwände.
Der Betreiber Günter Haese war mit einer Flex an der Hauswand beschäftigt, als ich ihm zusah und ansprach. Er erzählte mir von der Not, dieses Gebäude äußerlich den Vorschriften entsprechend zu halten. Es wird wild drauflos gesprayt an drei Wänden. Wenn ich mir ansehe wie voll gesprüht diese großen Flächen sind, die mühselig abgeschliffen werden müssen ahne ich von den ungeheuren Belastungen. Die Sprühereien sind so stark, dass herausstehende Kanten und Flächen ein einfaches Übermalen nicht möglich ist.

Seit geraumer Zeit sind meine Frau Petra Sonder (auch Online als "Fotopitti" bekennt) und ich unterwegs, quer durch ganz Berlin, und erstellen in diesem Forum hier eine eigene Reihe über Street Art Graffiti. Wir sehen wunderschöne Arbeiten, und würden uns freuen, auch die Künstler namentlich erwähnen zu können. Leider sind diese nicht häufig an den Arbeiten mit aufgeführt. So haben wir zum Beispiel in der Stadtmitte traumhafte Kunstwerke gesehen. Die Künstler waren aber weder bereit eine kurze Kommentierung abzugeben, auch nicht mit ihrer Person (Ich bot ihnen sogar eine einfache rückwärtige Aufnahme zu machen an). So mussten wir mit einem ausreichenden Abstand die Hauswände fotografieren. Unter dem Stichwort Street Art können diese Arbeiten alle aufgeführt zu lesen sein.

Kommen wir kurz zu Herrn Günter Haese zurück. Er ist voll verantwortlich für den vorgeschriebenen Zustand dieses Kiosk Gebäude. Nachdem alles irgendwann abgeschliffen ist hat er das nächste Problem. Die Wände müssen genau in dem ursprünglichen grau wieder hergestellt sein, und sogar die Kanten mit ihren breiten schwarze Streifen vom Besitzer in den Originalfarben renoviert werden.

Was für die Spreyer (womöglich einfach nur Übermut) eine Leidenschaft und Spaß ist, ist für die an der besprühten Fläche Verantwortlichen unter Umständen eine Belastung bis zur Existenznot.

Meine Frau und ich lieben Spray Art, wir sind für freie Entwicklung, und offizielle Angebote, solchen Leidenschaften nachgehen zu können. Was wir persönlich nicht gerade als vertretbar halten ist wenn aus diesen Handlungen ernsthafte Bedrohungen bei Betroffenen entstehen.

Bericht und Fotos: Manfred und Petra Sonder




Tabakwaren Haese
(52) · Lottoannahmestelle
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